Selbstschutz bei Narzissmus
Jetzt anhören
Selbstschutz und Loslösung bei narzisstischen Beziehungen.
Wenn du schon erlebt hast, wie subtil narzisstische Dynamiken wirken, fragst du dich vielleicht, wie du dich innerlich schützen kannst. Genau darum geht es in diesem Beitrag.
Falls du zunächst mehr darüber erfahren möchtest, wie du diese Dynamiken überhaupt erkennst, findest du hier den ersten Teil: Erkennen & Verstehen narzisstischer Beziehungen.
Und während du schon innerlich in diesem Straucheln bist, emotional, möchte ich dir gleich das weitere Merkmal von Narzissmus ein bisschen näher bringen. Das ist nämlich diese emotionale Unverfügbarkeit.
Diese Narzissten können tiefe Gespräche führen, sie können sehr, sehr intensiv wirken und wie gesagt auch zuhören und sie geben dir das Gefühl, dass sie für dich da sind.
Aber wenn du wirklich etwas von ihnen brauchst, wirkliche echte Nähe, einen sicheren Raum mit Mitgefühl, dann ziehen sie sich zurück.
Oder sie werfen es dir vor und sagen, du musst aber auch aus allem ein Thema machen, meine Güte, du bist aber auch sensibel und ich habe nicht immer Zeit für deine Themen, dann such dir gefälligst professionelle Hilfe.
Wie erkenne ich emotionale Unverfügbarkeit bei Narzissten?
Es kann sein, dass sie deine Verletzlichkeit, die sie sich selber ja verbieten als Schutz, als Schwäche sehen – und die benutzen sie später gegen dich.
In den Bereichen, wo du dich einmal geöffnet hast, in diesen wunderschönen Anfangsgesprächen, wo der Narzisst die Lage abgecheckt hat, die verwendet er jetzt gegen dich.
Im Nachhinein sagen sehr viele Klientinnen und Klienten:
Ich habe mich nie von ihm gehalten gefühlt.
Dass er mal für mich da war, dass er mal die Verantwortung übernommen hat.
Ich habe mich nie sicher gefühlt und ich hatte nie das Gefühl, von ihm gehalten zu sein.
Was kann ich tun, wenn meine Offenheit gegen mich verwendet wird?
Es beginnt mit Bewusstheit.
Wenn du erkennst, dass der andere deine Gefühle, deine Worte oder deine Offenheit gegen dich verwendet, ist das der erste Moment, in dem du innerlich einen Schritt zurücktreten kannst.
Stell dir vor, du setzt eine unsichtbare Glaswand zwischen dich und den anderen – du hörst und siehst alles, aber du entscheidest, was an dich herankommt.
Eine einfache erste Handlung kann sein, bewusst kurze Pausen einzubauen, bevor du antwortest. Dieses Innehalten gibt dir Raum, um zu prüfen: Will ich darauf wirklich eingehen?
Du darfst dir erlauben, nicht auf jede Provokation oder auf jeden subtilen Stachel sofort zu reagieren.
Welche Grenzen helfen in toxischen Beziehungen am meisten?
Grenzen sind wie eine klare Grundstücksgrenze um deinen inneren Raum.
Niemand darf ungefragt hinein, und du bist die Einzige, die entscheidet, wo das Tor aufgeht.
Das kann so praktisch sein wie: ein Gespräch höflich beenden, wenn es dir nicht guttut, einen Anruf nicht annehmen, wenn du gerade Kraft tankst, oder klar sagen: „Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen.“
Manchmal braucht es Mut, diese Grenze zum ersten Mal zu setzen – und oft ist es der Moment, in dem du merkst, wie viel Kraft dir wieder zufließt.
Woran merke ich, dass ich wieder in alte Muster falle?
Narzisstische Personen arbeiten oft mit wiederkehrenden Strategien. Das können Phasen der Idealisierung sein, gefolgt von subtiler Abwertung. Achte auf wiederkehrende Phrasen oder Verhaltensmuster, die dich in das alte Straucheln bringen.
Ein gutes Bild dafür ist ein Tanz:
Der andere lädt dich zu den immer gleichen Schritten ein und du kannst lernen, auszusteigen, den Tanz zu verlassen und dich nicht mehr von der Musik einfangen zu lassen.
Mini-Reflexion für dich
• Welche drei Situationen haben dir in letzter Zeit Energie geraubt?
• Bei welchen Gesprächen hast du dich klein oder unsicher gefühlt?
• Was könntest du beim nächsten Mal tun, um deine Grenze zu wahren?
Schreibe diese Antworten auf, damit du sie beim nächsten Kontakt im Blick hast.
Und obwohl so ein narzisstischer Mensch sieht, dass es dir immer schlechter geht und du trauriger wirst, dass deine Lebensfreude dahinzieht, dass du weniger Kraft hast, kommt da keine echte Empathie.
Es kommen höchstens Worte wie: „Du hast dich ganz schön verändert im Laufe der Zeit, an dir ist ja so gar nichts Liebenswertes mehr dran.“
Dann kommt wieder dieses Struggeln, dann kommen wieder am nächsten Tag Worte wie: „Du bist das Beste, was mir je geschehen ist. Boah, wie du das hier alles meisterst mit den Kindern oder insgesamt mit der Verantwortung.“
Und du weißt eigentlich gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist, was richtig und was falsch ist.
Was sind die richtigen Gefühle von dir?
Wo kannst du dir vielleicht schon gar nicht mehr vertrauen?
Glaube mir, sie wissen ganz genau, was sie sagen müssen.
Wichtig zu verstehen ist:
Sie können Empathie spielen, aber sie spüren diese Empathie nicht, weil sie sich selbst oft nicht wirklich spüren.
Denn dafür müssten sie in Kontakt treten mit ihrem selbst erlittenen Schmerz und ihrer Unsicherheit. Sie müssten in ihre eigene Lebensgeschichte gehen. Und das vermeiden sie um jeden Preis.
Warum spielt ein Narzisst Empathie und was bedeutet das für mich?
Ich möchte dir gerne noch mit auf den Weg geben, dass narzisstische Menschen nicht verurteilt werden sollten.
Denn narzisstische Menschen haben selbst das zu tragen, was ihnen widerfahren ist – in der Kindheit, in der Jugend oder wann auch immer.
Und sie haben sich damals dafür entschieden, eine Schutzmauer um sich herum aufzubauen.
Und diese Schutzmauer ist für sie wichtig.
Wir helfenden Menschen, die empathisch sind, die da sein möchten für andere, versuchen den Narzissten an sein Thema zu bringen.
Aber halte dir vor Augen: Das, was ein Narzisst erfahren hat, war für ihn so schmerzhaft, dass er dort nicht hinschauen möchte und höchstwahrscheinlich auch gar nicht kann.
Und deshalb ist es sinnvoll, ihm diese Schutzmauer zu lassen und für dich einfach zu erkennen, was da eventuell geschehen sein könnte.
Aber dass du nicht dafür verantwortlich bist, dies in ihm zu heilen.
Du bist ausschließlich verantwortlich für dich.
Für deine Wahrheit.
Für deine Gefühle.
Für deine Grenzen.
Für deine Selbstfürsorge.
Wie finde ich zu meinem Selbstwert zurück?
Je mehr du wieder zurückkommst in dein Feld, desto mehr entziehst du ihm deine Wirkung.
Du darfst dich wieder spüren und dir wieder vertrauen, was sich für dich stimmig anfühlt.
Und du darfst anfangen, dich wieder an erste Stelle zu stellen, um deine Energie wieder aufzutanken, um in deinen Selbstwert zu kommen.
Und wenn du das erkennst, dann hast du bereits den ersten Schritt getan – ein Schritt in deine Klarheit, ein Schritt in deine Wahrheit und ein Schritt zu dir.
Ich möchte dich ganz herzlich einladen, in unseren Mittwochs-Zoom zu kommen:
„Wandel im Herzen der Woche“ – dein Raum für Erkenntnis, Transformation und Selbstwirksamkeit.
Jeden Mittwoch von 19.30 Uhr bis 21 Uhr.
Sei willkommen in unserer Mitte und fühl dich dort gehalten, gesehen, gehört.
Du bestimmst, ob und wann die nächsten Schritte für dich notwendig sind.
Und wir alle in der Gruppe sind gemeinsam für dich da und du bist angenommen, genau so, wie du jetzt bist.

Verfasst von Bettina
Du hast Fragen oder möchtest ein persönliches Gespräch mit mir führen? Dann melde dich gerne bei mir über Whatsapp, via Zoom, online oder per E-Mail. Ich freue mich auf Deine Nachricht.
Folge mir auf Social Media für Impulse, Einblicke & Verbindung
Hinweis: Die beschriebenen Methoden ersetzen keine medizinische, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. Sie dienen der energetischen und persönlichen Begleitung und stellen keine heilkundliche Tätigkeit im Sinne des § 1 Heilpraktikergesetz dar. Weitere Informationen findest du in meinen AGB & rechtlichen Hinweisen.